Geschichte der Punktebewertung

· Bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm wurde erstmals der Zehnkampf ausgeführt. Für diesen Bewerb wurde eine lineare (nicht progressiv) Punktewertung eingeführt. Der Weltrekord jeder Disziplin wurde mit 1000 Punkten bewertet, die darunterliegenden Leistungen wurden linear abgestuft.
· · Für den Fünfkampf der Frauen wurde erstmals in den 1920er Jahren eine Punktetabelle entwickelt.
· · Ein Meilenstein der Punktewertung war die Einführung einer progressiven Wertetabelle im Jahr 1931. Die sogenannte Finnische Tabelle von J. Ohls beruhte erstmals auf eine statistische Auswertung erzielter Leistungen. Mathematisch gesehen wurde in die Formel eine Exponentialfunktion eingearbeitet, wodurch deren Ergebnisswerte progressiv werden. Anpassungen an die statistischen Werte der Leistungen wurden im Laufe der Jahre immer wieder gemacht, auch die Progressivität wurde mehrmals erhöht und wieder gesenkt.
· · Erst um 1960 wurde die Bewertung der technischen Disziplinen neu bedacht, mit dem Ergebnis eines degressiven Ansatzes. Für den Vergleich von Einzeldisziplinen war dieses Wertungssystem gut geeignet, es gab jedoch viel Kritik von den Mehrkämpfern, da die Formel für den Vergleich verschiedener Disziplinen nicht passend war.
· · 1984 wurde die bis heute gültige Formel für die Punkteberechnung entwickelt. Dieses wiederum progressive Ergebnis wurde speziell für Mehrkämpfe entwickelt und wird auch nur für solche eingesetzt. 1985 trat diese für Freiluftbewerbe in Kraft, 1986 für Hallenwettkämpfe. Abgesehen von wenigen Anpassungen ist diese auch heute noch gültig.