Stabhochsprung - Biomechanische Aspekte
Das Ziel eines Stabhochspringers ist möglichst hoch zu springen. Dieses Ziel wird durch die Sprungabschnitte Anlauf, Einstich und Absprung, Stabphase und Lattenüberquerung angesteuert. Zur vollständigen Beschreibung der Bewegung, ist ein dreidimensionales xyz- Koordinatensystem erforderlich. Der Ursprung des Koordinatensystems liegt in der Mitte der tiefsten Stelle des Einstichkastens.
Die Sprunghöhe H:
Die folgende Abbildung zeigt eine Unterteilung der Sprunghöhe in 4 Teilhöhen. Die Sprunglattenhöhe H wird differenziert in Absprunghöhe H1, Stabphasenhöhe H2, vom Stab erzielte freie Flughöhe H3 und in die Lattenüberhöhung H4. Die Summe der Teilhöhen ergibt die Sprunghöhe H.
Anlauf:
Indikator für die maximale Anlaufgeschwindigkeit vAn ist die mittlere Schrittgeschwindigkeit v des letzten Anlaufschrittes. Die Enge des Zusammenhanges zwischen Sprunghöhe und Anlaufgeschwindigkeit verdeutlicht folgende Formel, die die näherungsweise mit Hilfe der Anlaufgeschwindigkeit vAn erreichbare Sprunghöhe H abschätzt.
H = vAn^2 - 1 / 2g + H1 [m] Bezeichnung: H: Sprunghöhe
H1: Abflughöhe
vAn: horizontale Anlaufgeschwindigkeit
g: Erdbeschleunigung
Stabphase:
Aus der Griff und Reichhöhe eines Springers, kann die maximale mögliche Stabphasenhöhe näherungsweise durch folgende Gleichung abgeschätzt werden:
H2 = GH + RH - 2 * H2 - 0,2 [m] Bezeichnung: RH: Reichhöhe
GH: Griffhöhe
H1: Abflughöhe
H2: Stabphasenhöhe
Dieser Abschätzung liegt die Annahme zugrunde, dass Stab und Athlet in der Abflugposition vom Stab vertikal positioniert sind.
Stabführung:
Da die zum Boden schräge Führung des Stabes in der Beschleunigungsphase zu einem Drehmoment um die untere Griffhand mit Wirkung auf den Athleten führt, ist der Lagewinkel des Stabes jSt eine Einflussgröße der mittleren Schrittgeschwindigkeit v.